HERAUSNEHMBARE ZAHNSPANGEN

Die herausnehmbaren Zahnspangen, oder auch „lockere“ oder „lose“ Zahnspange genannt, bestehen aus buntem Kunststoff und enthalten eingearbeitete kleine Schräubchen, Federn und ähnliche Drahtelemente. Sie sind praktisch im Gebrauch, da sie sich für die Mahlzeiten und zur Pflege herausnehmen lassen.

Sie variieren je nach dem, was sie im Einzelfall zu korrigieren haben – von ganz einfachen Halte-Spangen bis hin zu funktionskieferorthopädischen Geräten, die die Beziehung von Ober- zu Unterkiefer korrigieren kann.

Herausnehmbare Spangen finden ihr Einsatzgebiet vor allem bei Kindern, bei Frühbehandlungen oder auch bei jugendlichen Patienten als Anfangs-Spange, bevor es zum Einsatz einer festsitzenden Spange kommt.

FESTSITZENDE ZAHNSPANGEN

Die festsitzende Zahnspange besteht aus kleinen Elementen, den sogenannten „Brackets“, die auf die einzelnen Zähne mit speziellem medizinischen Kleber für die Zeit der Therapie befestigt werden. Auf den Brackets befindet sich ein Schlitz, in den die dem Behandlungsverlauf entsprechenden Drahtbögen eingelegt werden.

Verbunden werden Brackets und Bögen mit kleinen Gummiringen, bei denen man sich die Farbe jeweils selbst auswählen kann.

Die festsitzende Zahnspange ist immer dann sehr gut geeignet, wenn die Zahnbewegungen, die erforderlich sind, um die Zahnfehlstellung zu korrigieren, eine aufwendigere Bewegung als nur „Zähne kippen“ bedeutet.

Nein. Die Materialien für festsitzende Zahnspangen variieren. Es gibt unterschiedliche Brackets – von groß bis klein und von Metall bis hin zu unauffälligen zahnfarbenen Kunststoff- oder Keramikbrackets.

Auch die Drahtbögen können metallisch aussehen oder weiß und unauffällig ummantelt sein. Zusätzlich gibt es noch die Lingualtechnik: eine unauffällige Art der festsitzenden Zahnspange. Hierbei werden die Brackets individuell geformt und auf die Innenseite der Zähne geklebt. Von außen ist diese Art der festen Spange unsichtbar und alltagstauglich.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Schweregrad der Zahnfehlstellung und kann somit stark variieren. Sie beträgt normalerweise zwischen 12 und 24 Monaten. Generell ist die festsitzende Zahnspange eine sehr effiziente Art der Zahnkorrektur – ihr großer Vorteil: die Art der möglichen Bewegung und die permanente Wirkung auf die Zähne mit dosierbarer, sanfter Kraft.

KIEFERGELENKS-THERAPIE

Funktionsstörungen der Kiefergelenke und Kaumuskulatur (craniomandibuläre Dysfunktionen – CMD) sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Sie äußern sich durch Beschwerden sowohl im Bereich des Kausystems, als auch im Bereich der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule bis hin zum Beckenbereich. Die Diagnose erfolgt häufig erst in Zusammenarbeit mit Orthopäden oder Physiotherapeuten.

Folgende Symptome treten in Zusammenhang mit einer CMD auf:

  • Knirschen und/oder Pressen der Zähne
  • Zahnschmerzen, Zahnempfindlichkeiten
  • Kiefergelenksknacken und -schmerzen
  • Ohrgeräusche, Tinnitus
  • Kopfschmerzen
  • Verspannungen 

Die Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden

Je nach Ursache gibt es verschiedene Formen von Aufbissschienen aus Kunststoff. Durch diese soll eine gleichmäßige Belastung der Zähne bei maximal entspannter Kaumuskulatur erreicht werden. In 80-90 % der Fälle tragen die Aufbissschienen zur Beschwerdereduktion bei. Nach einer Aufbissschienen-Therapie muss damit gerechnet werden, dass sich eine neue Unterkieferposition eingestellt hat. Zur Einstellung eines gleichmäßigen Bisses ohne Schiene können weitere Maßnahmen, wie etwa eine kieferorthopädische Behandlung, Einschleifen der Zahnoberfläche oder eine prothetische Versorgung erforderlich werden. 

KIEFERCHIRURGISCHE BEHANDLUNGEN

Sehr starke Kieferfehlstellungen (extreme skelettale Abweichungen, wie starke Rücklage des Unterkiefers oder Progenie) können nicht allein durch Änderungen der Zahnstellung korrigiert werden. Daher werden sie erst im Erwachsenenalter durch eine kieferorthopädisch-/ kieferchirurgische Kombinationsbehandlung therapiert.

Da der Körper versucht, die Kieferfehlstellung durch die Zahnstellung zu kompensieren, gleicht der Kieferorthopäde die Zahnstellung vor der Operation so aus, dass nach der Operation durch den Kiefer Gesichtschirurgen der Biss nahezu stimmt. Abschließend wird in der korrekten Kieferrelation die kieferorthopädische Feinjustierung vorgenommen.